Microsoft kauft Minecraft – Ein Kommentar

Die meisten von euch werden es sicherlich schon mitbekommen haben, falls nicht, die aktuellen Ereignisse noch-einmal in Kurzform: Seit heute, dem 15. September 2014, ist bekannt, dass Microsoft Mojang, also die Entwicklerfirma von Minecraft, für 2.500.000.000 $ (In Worten: 2,5 Milliarden US-Dollar) übernehmen wird. Der Deal wird voraussichtlich Ende 2014 abgeschlossen sein und das Entwicklerteam soll ,der Stellungnahme Microsofts zufolge, an die Microsoft Studios, welche Titel wie "Halo", "Forza" und "Fable" entwickeln, angeschlossen werden. Gleichzeitig verkündete der Gründer, bzw. Erfinder Minecrafts, "Notch" aka. Markus Persson  seinen Ausstieg aus Mojang. Er wird somit zukünftig nicht mehr an der Entwicklung Minecrafts teilhaben. Diese Nachricht stellt für viele sicherlich erstmal einen kleinen oder großen Schock da. Noch ist unklar wie es genau mit Minecraft und damit auch unseren Websites Minecraft-Mods.de, Minecraft-Serverlist.net und Minecraft-Installer.de weitergehen wird.  Trotzdem wollen wir die Gelegenheit nutzen, euch einen kleinen Überblick über unsere Meinung zu diesem Thema, sowie der Zukunft der Webseiten zu geben.

Was war der Grund für den Verkauf von Minecraft?

Nun zunächst mal natürlich Geld. Eine Menge Geld. 2,5 Milliarden Dollar bezahlt Microsoft für Mojang, wobei sehr stark anzunehmen ist, dass Microsoft diese Summe wohl hauptsächlich im Hinblick auf die Marke Minecraft auf den Tisch legt, da andere Titel des Entwicklerstudios weder bekannt noch erfolgreich genug sind, einen solchen Preis zu rechtfertigen. Der zweite vielleicht noch wichtigere Grund für den eigentlichen Verkauf sind wohl die privaten Beweggründe des Erfinders Notch. Auf seiner Website beschreibt er in einer Stellungnahme zu den Ereignissen, was ihn dazu gebracht hat seine Erfindung letztendlich an Microsoft zu veräußern. Ausschlaggebend war am Ende wohl, dass er sich persönlich überfordert gefühlt hat, sowohl mit der Leitung eines so großen Projektes, als auch mit der Glorifizierung seiner Person. Markus Persson war bisher immer eine eher öffentlichkeitsscheue Person gewesen. Und obwohl seine Erfindung weltweit Millionen Menschen vor die Bildschirme bannte und begeisterte, versuchte er sich selber stehts im Hintergrund zu halten. Dass ihm das, hinsichtlich des riesigen Hypes den Minecraft erfahren hat, nur unzureichend gelang ist ist demnach auch bekannt. Er wurde von vielen Spieler zu einer Art virtuellem Gott stilisiert, ein Vorgang, der ihm wohl nie geheuer, geschweige denn angenehm gewesen sein muss. Gerade als im Zuge der EULA-Debatte, einer Änderung der Nutzungsbedingungen von Minecraft, welche vorallem Änderungen hinsichtlich dem Verkauf virtueller Items auf Servern vorsah, der Hass auf ihn zu explodieren schien, schienen sich die Zeichen zu verdichten, dass Notch seinen Ausstieg aus Minecraft plante. 

Was bezweckt Microsoft mit dem Kauf von Minecraft?

Hinsichtlich der Beweggründe Microsofts, welche den Konzern zur Übernahme veranlasst haben, lassen sich erst einmal nur Vermutungen anstellen. Einiges erscheint jedoch logisch: Seit längerem ist bekannt, dass Mojang und Microsoft eine nicht näher konkretisierte, aber als eng beschriebene, Zusammenarbeit pflegten. Auch rührte Microsoft beispielsweise auf der Gamescom 2014 kräftig die Werbetrommel für die auf der Xbox-One erscheinende Version von Minecraft. Klar ist auch, dass Minecraft eine unvergleichbare Erfolgsstory im Spiele-Sektor darstellt und auch noch Jahre nach seinem Erscheinen eine unglaubliche Masse an Spielern zu begeistern weiß. Microsoft erwirbt somit wahrscheinlich primär den Bekanntheitsgrad des Spielehits und erst sekundär die aus den Verkäufen resultierenden Einnahmen. Es ist zu erwarten, dass Microsoft vor allem versuchen wird, Minecraft als Aushängeschild für seine Systeme, gerade im Hinblick Xbox, bzw. Windows Phone, zu verwenden. Mit Sicherheit wird demzufolge auch eine mobile Umsetzung Minecrafts für alle Handys mit Windows Phone erscheinen, dem mobilen OS Microsofts. Dieser Plattform hatte sich Notch bis zu diesem Zeitpunkt immer verwehrt, da er die Zielgruppe als zu klein erachtete, um den Aufwand für eine Umsetzung zu rechtfertigen. Microsoft kann somit einen weiteren Nachteil seiner Plattform aus der Welt räumen, welche diese im Vergleich zu anderen mobilen Betriebssystemen hatte. Zwar kündigt Microsoft in seiner Pressemitteilung an, die Investition von 2,5 Milliarden Dollar bereits 2015 wieder reingeholt haben zu wollen, jedoch ist es unwahrscheinlich, dass sie dieses Ziel ausschließlich mit den Erlösen aus dem Verkauf erreichen wollen.

Was ändert sich für uns Spieler?

Erst einmal nichts. Bis der Deal komplett über die Bühne gegangen ist wird sicherlich noch einige Zeit ins Land gehen. Aktuell wissen nicht einmal die Mitglieder des Entwicklerteams rund um Minecraft, wie es denn genau weitergehen wird. Aus der Pressemitteilung geht zwar hervor, dass die Spieler von reichhaltigeren und schnelleren Welten, besseren Entwicklertools, sowie Möglichkeiten sich untereinander zu vernetzten profitieren sollen, was davon jedoch letztendlich umgesetzt wird bleibt abzuwarten. Die von vielen Fans gewünschte Portierung Minecrafts, weg von der Javaplattform hin zu einer "performanteren" Programmiersprache, ist in der nächsten Zeit jedoch unwahrscheinlich. Neben dem großen Aufwand der damit einhergehen würde, wäre dies auch ein sehr großer Schritt und eine tiefgreifende Veränderung (vor allem für die Autoren von Drittprogrammen, sprich Mods&Co), den Microsoft der Anhängerschaft wohl erstmal nicht zumuten will. Allerdings ist dieser Schritt in Zukunft nicht ausgeschlossen und allemal wahrscheinlicher als zu den Zeiten, wo Minecraft noch vollständig Mojang, bzw. Notch gehörte. Die von Vielen geäußerte Befürchtung, Minecraft würde nun auch mit einer Schwemme von DLC's überflutet, so wie man das von anderen Spielen her kennt, teilen wir nicht. Microsoft wird es sich wohl kaum erlauben können einen so teuren Zukauf durch die Verprellung der Community wertlos zu machen. Sicherlich gibt es einige Negativbeispiele in der Geschichte von Videospielaufkäufen, jedoch war keines dieser Spiele auf die Art und Weise von seiner Community geprägt wie Minecraft. Es bleibt zu hoffen das Microsoft diesen Umstand auch wirklich erkannt hat, wovon wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch ausgehen.

Welche Chancen ergeben sich für das Spiel?

Neben der oben angesprochenen Portierung ist sicherlich auch die Bereitstellung einer sog. Mod-API eines der meist erwartetsten Features von Minecraft. Unzählige Modifikationen wurden im Laufe der letzten Jahre für das Spiel erstellt und veröffentlicht. Diese Modifikationen sind für viele Spieler sogar der eigentliche Grund das Spiel seit Jahren nahezu täglich zu spielen. Sie eröffnen völlig neue Welten und Möglichkeiten und könnten, wenn sie denn offiziell unterstützt würden, noch viel großartiger und umfangreicher sein. Zwar hat Mojang bereits seit geraumer Zeit die Bereitstellung dieser Schnittstelle angekündigt, man hat jedoch nie auch nur eine Vorabversion zu Gesicht bekommen. Es ist zu vermuten das Mojang aufgrund seiner geringen Ressourcen schlicht überfordert war mit so einem großen zusätzlichen Projekt innerhalb Minecrafts. Daher stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass wenn Microsoft als gestandene Softwaregröße die Entwicklung übernimmt, eine Bereitstellung dieses Features bald erfolgen könnte. Es bleibt auch zu hoffen, dass mit der Übernahme mehr Professionalität in die Entwicklung Minecrafts einkehrt. Sicherlich hat Mojang in den vergangenen Jahren einen großartigen Job gemacht, teilweise wirkte das Entwicklerteam jedoch überfordert mit der Größe des Projekts. Das resultierte oft in mehreren, schnell hintereinander veröffentlichten Versionen, da veröffentlichte Patches teilweise größere Bugs enthielten, was den Entwicklern aber of erst im Nachhinein auffiel. So werden zukünftige Patches vielleicht nicht so oft erscheinen, dafür aber auch von der Qualität her besser sein. Dies wiederum wäre auch der Mod-Community zum Vorteil, da die Mods nicht mehr so oft aktualisiert werden müssten und demzufolge in größerer Anzahl bereitstünden.

Welche Gefahren gibt es?

Nun-ja, obwohl wir die bereits angesprochene Kommerzialisierung Minecrafts durch kostenpflichtige Updates&DLC's unwahrscheinlich halten, wird sich Minecraft sicherlich nicht in Allem zum Positiven Verändern. Microsoft wird sich nicht nur mit dem Imagegewinn der eigenen Marken zufrieden geben, sondern auch versuchen die Investitionskosten anderweitig wieder reinzuholen. Denkbar wäre beispielsweise, dass Microsoft im Zuge einer Mod-API einen ganzen Marktplatz für Modifikationen und Ressourcenpakete eröffnen könnte, sodass diese nicht mehr immer kostenfrei sind. Auch wird dem Spiel einiges an dem Indie-Flair, welches es bis heute umwoben hat, verloren gehen, was für einige Spieler sicherlich einen Verlust bedeutet. Es ist zudem nicht unwahrscheinlich, dass es einige tiefere Einschnitte in die Mechanismen des Spiels geben könnte, um diese zwangsläufig mit Microsoftdiensten zu verkuppeln.

Was bedeutet das alles für Minecraft-Mods.de?

Auch wir sind uns momentan nicht vollständig im Klaren, was in Zukunft passieren wird. Fest steht jedoch, dass wir die Dienste Minecraft-Mods.de, Minecraft-Serverlist.net und Minecraft-Installer.de weiterhin anbieten und weiterentwickeln werden. Bereits in naher Zukunft sind einige spannende Neuerungen zu erwarten, also lasst euch überraschen 😉

Zusammenfassung

Dieser Artikel spiegelt lediglich die persönliche Meinung und Einschätzung des Autors wieder. Keine der hier angestellten Vermutungen unterliegt irgendeiner Garantie tatsächlich so einzutreffen. Der Deal mit Microsoft ermöglicht dem Spiel viele Perspektiven, birgt aber auch Risiken. Wie steht ihr zu dem Thema? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! Einige Interessante Quellen:

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